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Marken-Award 2023 – Das war die Preisverleihung

Beim Marken-Award werden exzellente Leistungen in der Markenführung und außergewöhnliches Engagement für gesellschaftlich relevante Themen prämiert. Unternehmen bewerben sich mit Cases, eine Jury trifft eine Vorauswahl und die besten präsentieren ihre Cases noch einmal vor der Jury. Soweit die Fakten. Doch, und das ist dem scheidenden Jury-Präsidenten Ralf Strauß an diesem Abend wichtig zu betonen, „hinter diesen Cases stehen jede Menge Leidenschaft und Menschen, die ihr Herzblut hineinstecken“.

So stehen auch die Menschen im Mittelpunkt, als am Mittwochabend in der Townhall der Handelsblatt Media Group in Düsseldorf die diesjährigen Preise verliehen werden. Doch bevor es so weit ist, nimmt Stauß selbst von den Moderator*innen des Abends den ersten „Preis“ entgegen: Christa Catharina Müller, Chefredakteurin der absatzwirtschaft, die die Auszeichnung seit 23 Jahren gemeinsam mit dem Bundesverband Marketing Clubs (BVMC) vergibt, und Jan Leiskau, Geschäftsführer der Solutions by Handelsblatt Media Group, zu der auch die absatzwirtschaft gehört, überreichen dem gerührten Noch-Jury-Vorsitzenden ein gerahmtes absatzwirtschafts-Cover, das er selbst als „Cover-Boy“ ziert.

Frühere Professorin des Gewinners im Publikum

Es bleibt persönlich als Dirk Hohnberg, Marketing Director von Fisherman’s Friend, den Marken-Award in der Kategorie „Markenführung“ überreicht bekommt. Der Preisträger gibt nicht nur offen zu, nicht mit der Auszeichnung gerechnet zu haben, sondern stellt zur Erheiterung des Publikums auch noch fest, seine frühere Marketingprofessorin unter den rund 250 Gästen ausgemacht zu haben. Bei dieser habe er sein Handwerkszeug gelernt: „Ich bin stolz, dass ich heute hier stehen darf“, so Hohnberg.

Bei der Verleihung des Preises in der zweiten Kategorie „Gesellschaftliches Engagement“ macht es der Laudator, DFB-Mediendirektor Steffen Simon, extra spannend. Das Öffnen des Umschlages unterbricht er immer wieder, um die Zuschauer*innen im Saal und im Live-Stream mit kurzen Anekdoten zu unterhalten und gleichzeitig auf die Folter zu spannen. Schließlich gelingt es doch und Simon verkündet den Gewinner mit den Worten: „Hatespeech ist kein Spaß, deswegen vielen Dank, dass ihr das macht!“ Gemeint ist die Deutsche Telekom, die für ihre Haltungskampagne „Gegen Hass im Netz“ ausgezeichnet wird.

Christian Hahn, bei der Telekom verantwortlich für Marketingkommunikation, Strategie und Media, plaudert locker darüber, dass die Kampagne 2020 beinahe gar nicht in dieser Konsequenz zustande gekommen wäre: Damals habe Telekomchef Timotheus Höttges zunächst geglaubt, der Inhalt des ersten Werbespots sei zu hart. „Wir haben es ihm gezeigt, danach sagte er sofort: Natürlich machen wir das“, denn es zeige die Realität, mache sie spürbar und erlebbar, so Hahn.

Zwei Preise für herausragende Markenpersönlichkeiten

Den Preis in der dritten Kategorie „Markenpersönlichkeit“ vergibt die Jury nach „intensiver, kontroverser und spannender Diskussion“ (Jurymitglied Alexander Burger) in diesem Jahr nicht nur einmal, sondern gleich an zwei außergewöhnliche Frauen. Die erste der beiden, Familienunternehmerin Alicia Lindner, spricht dann einen der prägendsten Sätze des Abends. Bezogen auf ihr eigenes Unternehmen, den Naturkosmetikhersteller Annemarie Börlind, der von ihrer Großmutter gegründet, von ihrem Vater weiter aufgebaut und nun von ihrem Bruder und ihr geführt wird, sagt sie: „Wir sind keine Marketingstory, wir sind echt, wir sind zum Anfassen.“

Das Lob der Laudatorin Simone Gudlick von Henkel ist ihr gewiss: „Sie machen uncoole Produkte cool und mischen den Kosmetikmarkt auf, haben ihr Unternehmen erfolgreich durch die Coronakrise geführt, übernehmen Verantwortung und zeigen, dass man sie auch teilen kann, und sie vereinbaren diesen anspruchsvollen Job mit einer Familie mit drei Kindern.“

Gesicht der Ukraine-Hilfe

Damit ist eines der beiden großen Krisenthemen der vergangenen Jahre (Corona) bereits angesprochen. Das zweite, der völkerrechtswidrige und zerstörerische russische Krieg gegen die Ukraine, ist das Thema der zweiten Preisträgerin: „Sie ist ein Mensch, der es schafft Haltung zu zeigen und andere Menschen mit Themen zu erreichen, die auch wehtun“, sagt Alexander Burger, Laudator und Director Marketing & Sales bei Recup, über Tatjana Kiel, die für ihr „außergewöhnliches soziales Engagement und ihre Initiative“ ausgezeichnet wird. Die langjährige CEO von Klitschko Ventures und vertraute der beiden Klitschko-Brüder kommt aus dem Sportmanagement und wirkte lange Zeit im Hintergrund.

Mittlerweile zeigt sie ihr Gesicht und setzt ihre Reichweite und Prominenz auf vielfältige Weise für soziale Themen ein, etwa als Mentorin für Frauen oder Jugendliche. Nach dem Kriegsbeginn gründete sie die Initiative #WeAreAllUkraines mit und entwickelte darin schnell skalierbare Hilfsprojekte für Menschen in der Ukraine und Geflüchtete. Tatjana Kiel schildert eindrücklich, unpathetisch und wirklich „ohne auf die Tränendrüse zu drücken“, wie sie sagt, einige Erfahrungen aus den vergangenen eineinhalb Jahren und erklärt damit ihren Schritt in die erste Reihe. „Viele Unterstützer, die nicht in der Öffentlichkeit stehen wollen, haben mich unheimlich beeindruckt. Diesen Menschen möchte ich ein Gesicht geben.“

Termin für Marken-Award 2024 steht fest

Dem haben weder das charmante Moderatoren-Duo noch der künftige Jury-Vorsitzende und neue BVMC-Präsident Claudio Montanini etwas hinzuzufügen. Höchstens eine Sache: Der nächste Marken-Award wird am 10. Juni 2024 verliehen. „Merkt euch diesen Termin schon mal vor“, schließt Montanini, bevor es zum Netzwerken über heitere und ernste Themen auf die Dachterrasse des Hauses geht.

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